Königsschiessen
Das Königsschießen
Vom ersten Königsschießen im Jahre 1960 bis zum heutigen Tag ist es ein schöner Brauch geworden, das Königsschießen immer an „Christi Himmelfahrt“ durchzuführen. Fast alle aktiven Schützen und viele Vereinsmitglieder finden sich vormittags auf dem Schießstand ein, um an dem sogenannten Preisschießen teilzunehmen. Dabei geht es um das Abschießen der Trophäen Krone, Reichsapfel, Zepter, Kopf, rechte Schwinge, linke Schwinge, Stoß. Hieran beteiligen sich immer viele Schützen, da es ja bekanntermaßen noch nicht um den Königstitel geht. Unser Schützenkamerad Günter Ackermann hat jahrzehntelang bis zu seinem allzu frühen Tod den Königsvogel mit viel Liebe zum Detail angefertigt. Es war stets sein geheimnis, wo der Vogel verwundbar war. In den darauf folgenden Jahren haben seine Söhne dankenswerterweise diese Aufgabe als Vogelbauer übernommen. Ein schöner Brauch ist es auch, dass der jeweilige Bürgermeister der Verbandsgemeinde Flammersfeld den ersten Schuss auf den Vogel abgibt. Um die Mittagszeit sind dann meistens die Preise abgeschossen und nur noch der eigentliche Rumpf hängt noch auf der Stange. Nun wird es spannend, denn alle Königsanwärter werden gebeten sich in eine Liste eintragen zu lassen. Zunächst ist dann meistens so gut wie keine Reaktion zu erwarten. Danach finden intensive Gespräche statt und etliche werden gebeten, sich doch zu melden. Nur sehr zögernd und manchmal auch spontan melden sich dann die ersten Anwärter beim 1. Vorsitzenden an, der in aller Regel das Königsschießen leitet. Bei einigen Schützen sind dann auch schon die Frauen anwesend, bei anderen auch nicht. Die Überraschung ist also vorprogrammiert. Nachdem sich dann, wenn auch zunächst sehr zögerlich einige Schützen und auch immer wieder Schützinnen als Anwärter auf den Königstitel gemeldet haben, beginnt erst das eigentliche Schießen auf den Rumpf. Nun steigt die Stimmung gewaltig und immer mehr Zuschauer finden sich ein, darunter auch immer wieder Frauen, die dann erst feststellen müssen, dass ihr Mann mit um den Königstitel schießt. Aber bisher haben es noch alle gut verkraftet. Im Laufe des Schießens wird auch ab und zu mal eine kleine Verschnaufpause eingelegt um sich mit fester und flüssiger Nahrung zu stärken. Im Verlaufe des Schießens steigt die Spannung immer mehr an, zumal dann ganz besonders, wenn der Rumpf wie schon so oft, anfängt zu wackeln. Nun kann niemand mehr vorhersagen, wie lange es noch dauern wird bis er von der Stange fällt. Wenn die dicht gedrängten Zuschauer plötzlich laut aufschreien, dann ist die Entscheidung gefallen und der neue König ist ermittelt. Auf den Schultern der Mitbewerber wird er nun in den Versammlungsraum des Schützenhauses getragen und die Gratulationen nehmen kein Ende. Jetzt beginnt eine richtig schöne Feier und alle freuen sich mit dem neuen König des Vereins. Nach einigen gemütlichen Stunden wird das Königspaar dann von vielen Vereinsmitgliedern, Freunden und Bekannten nach Hause begleitet. Ein schöner Tag in der Vereinsgeschichte neigt sich dann allmählich dem Ende.